Hände mit Erde in Form eines Herzes und eins Sprössling

Stärkung pflanzlicher Alternativen

Status:
Spannend - Was wird wie umgesetzt?
Gespannter Smiley


Versprechen der Regierung:

» Wir stärken pflanzliche Alternativen und setzen uns für die Zulassung von Innovationen wie alternative Proteinquellen und Fleischersatzprodukten in der EU ein. « 
- Auszug aus dem Koalitionsvertrag -

Ernährungsstrategie der Bundesregierung lässt Tierschutz außen vor
#JetztMehrTierschutz
38 Mio. im Bundeshaushalt für Förderung alternativer Proteinquellen
Bürgerrat „Ernährung im Wandel" des Bundestages legt Empfehlungen vor
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38 Mio. im Bundeshaushalt für Förderung alternativer Proteinquellen
Bürgerrat „Ernährung im Wandel" des Bundestages legt Empfehlungen vor

Großes Tierleid durch Fleischkonsum der Menschen

Für den Fleischkonsum der Menschheit sterben weltweit jährlich über 82 Milliarden Tiere – Meeresbewohner nicht eingerechnet. Zuvor lebten viele von ihnen unter grausamen Bedingungen: Zusammengedrängt mit ihren Leidensgenossen im Stall, ohne nennenswertes Tageslicht, ausreichend Platz oder einer saftigen Wiese unter den Füßen. 

Tiere gelten als Produkt

Immer mehr Menschen werden sich der erschreckenden Realität der Intensivtierhaltung bewusst. Dennoch verschließen die meisten nach wie vor die Augen vor dem unwürdigen Umgang mit den Tieren in der Landwirtschaft. Obwohl der Stellenwert von Tierschutz in der Gesellschaft in den letzten Jahren gestiegen ist, gelten Tiere stets als bloßes Produkt. Um möglichst viel Profit zu bringen, züchten Landwirtinnen und Landwirte sie auf immer höhere Leistungen, damit der Ertrag steigt.

Pflanzliche Alternativen statt tierische Produkte

Doch nicht alle Menschen dulden dieses System und setzen mit ihrer Ernährung ein wichtiges Zeichen für mehr Tierschutz. Mit ihrerveganen Lebensweise schließen sie alle tierischen Produkte aus – dazu zählen Fleisch, Eier, Milch und Honig. Rein pflanzlich zu leben ist der konsequenteste Weg, um den Tieren in der Landwirtschaft unseren Respekt zu zeigen. Aus diesem Grund macht sich der Deutsche Tierschutzbund dafür stark und klärt mit Artikeln, Rezepten und Publikationen darüber auf, wie vielfältig die Pflanzenwelt ist. Bei seiner Arbeit, pflanzliche Alternativen zu fördern, benötigt der Verband allerdings dringend die Unterstützung der Politik. Es liegt in ihrer Verantwortung, das Versprechen aus dem Koalitionsvertrag, Innovationen wie alternative Proteinquellen und Fleischersatzprodukten in der EU voranzutreiben, umzusetzen.

Weniger tierische Produkte essen

Wenn die Menschen auf tierische Produkte verzichten oder ihren Konsum zumindest reduzieren würden, hätte das viele ökologische Vorteile, wie weniger Treibhausgas-Emissionen in der Atmosphäre – der Großteil an Methan entsteht durch die Haltung von Tieren in der Landwirtschaft und den Futtermittelanbau. Es würden auch weniger landwirtschaftlich genutzte Flächen für Tierfutter benötigt. Stattdessen könnten diese teilweise dafür genutzt werden, um pflanzliche Nahrungsmittel für Menschen anzubauen. Neun Prozent der Weltbevölkerung leidet nach wie vor unter Unterernährung – das sind etwa 735 Millionen Menschen!

Weil jede Mahlzeit zählt

Mit jedem Einkauf, Restaurantbesuch und selbstgekochten Gericht kann sich jede*r Einzelne für Tiere stark machen. So klein und alltäglich der Griff zu einem Produkt oder Rezept auch scheinen mag – mit kleinen Veränderungen lässt sich Großes bewirken. Den Tieren zuliebe. Weil jede Mahlzeit zählt

Hier erfährst du mehr

Unsere Forderungen

  • Ziel aus der Farm-to-Fork-Strategie, einen Übergang zu einer hauptsächlich pflanzlichen Ernährung, zügig umsetzen
  • Mehr Forschungs- und Förderprogramme für alternative Proteinstrategien sowie der tierfreien Landwirtschaft und Grünlandnutzung
  • Bildungskampagnen zu pflanzlicher Ernährung
  • Veganes Essen in öffentlichen Kantinen fördern

Was bisher geschah

Das Kabinett stimmt dem Eckpunktepapier „Weg zur Ernährungsstrategie der Bundesregierung“ zu. Damit wird dem Koalitionsvertrag Rechnung getragen, pflanzliche Alternativen in Zukunft mehr zu stärken. Ziel des Koalitionsvertrages ist es, unter anderem die Ernährungsstrategie bis Ende 2023 zu erarbeiten, die anschließend von der Bundesregierung beschlossen werden soll. Diese Strategie soll allen Menschen, unabhängig vom Einkommen, eine gesunde und ausgewogene Ernährung ermöglichen, die nicht auf Kosten des Klima- und Artenschutzes geht.

Die Umsetzung der Maßnahmen, die in der Ernährungsstrategie beschlossen werden, sollen bis 2025 umgesetzt werden.

In den Bundeshaushalt werden 38 Millionen Euro für die Förderung alternativer Proteinquellen und den Umstieg auf pflanzliche Landwirtschaft eingestellt. So wurde die Eiweißpflanzenstrategie dahingehend geändert, dass 8 Millionen in die Förderung von Eiweißpflanzen für die Ernährung und nicht mehr für Futtermittel fließen. Zudem fließen 20 Millionen in ein Umstiegsprogramm für Landwirtinnen und Landwirte, die aus der Tierhaltung aussteigen und in die Produktion von Eiweißpflanzen für die menschliche Ernährung einsteigen möchten. Weitere 10 Millionen gehen in die Förderung von Methoden und Projekten, die bei der Umstellung auf die Produktion und Verarbeitung pflanzlicher Proteine unterstützen. 

  • Der Bürgerrat „Ernährung im Wandel“ des Bundestages hat sich von September 2023 bis Januar 2024 zum Thema „Ernährung im Wandel. Zwischen Privatangelegenheit und staatlichen Aufgaben“ beraten. Die Mitglieder wurden zufällig aus der Bevölkerung ausgelost, um Lösungen für politische Probleme zu erarbeiten. Nach neun Sitzungen haben die Teilnehmer nun ihre Ziele ausgesprochen. Vier der neun Aspekte streifen auch das Thema „Tierwohl“. Die Empfehlungen des Bürgerrates, die in Richtung Tierschutz gehen, sind begrüßenswert. Allerdings lassen die Formulierungen vermuten, dass die Tiere in der Landwirtschaft nicht im Fokus der Zielsetzungen stehen. Vielmehr werden die Themen Gesundheit und Klima vorangestellt. Die Punkte, die sich explizit um das Wohlergehen der Tiere drehen, behandeln lediglich einen Umbau und eine Verbesserung der Haltung, jedoch nicht den Abbau der Tierindustrie. Positiv zu bewerten ist die Neudefinition der Grundnahrungsmittel, wonach pflanzliche Alternativen geringer besteuert werden sollen. 
  • Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat mit seiner Ernährungsstrategie 90 ernährungspolitische Maßnahmen vorgestellt. Das Ziel ist, eine gesunde und nachhaltige Ernährung für alle Menschen zugänglich zu machen. Die Bundesregierung möchte gewährleisten, dass alle sozialen Bevölkerungsschichten „gesund aufwachsen und gesund alt werden“ können. Im Zuge der geplanten Vorhaben sollen zudem Klima-, Umwelt- sowie Tierschutz profitieren. Die nachhaltigen Ambitionen der Bundesregierung sind begrüßenswert. Jedoch werden weder die Tiere, noch die vegane Ernährung ausreichend berücksichtigt. Selbst in den Passagen, die pflanzliche Lebensmittel thematisieren, werden lediglich Gesundheit und Klimaschutz als die primären Beweggründe aufgezählt. 

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