Nerz im Käfig

Pelztierzucht EU-weit verbieten

Status:
Es ist noch nichts passiert
Trauriger Smiley


Versprechen der Regierung:

» Wir setzen uns für ein EU-weites Verbot der Haltung und Zucht von Pelztieren ein. «
- Auszug aus dem Koalitionsvertrag -

#JetztMehrTierschutz
EU-Bürgerinitiative hat mehr als 1.7 Millionen Stimmen gesammelt
Vorerst kein Verbot von Pelzfarmen in der EU
EU will weitere Untersuchungen über Pelzfarmen durchführen
Entscheidung über Ende der Farmen bis mind. 2026 aufgeschoben
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EU-Bürgerinitiative hat mehr als 1.7 Millionen Stimmen gesammelt
Vorerst kein Verbot von Pelzfarmen in der EU
EU will weitere Untersuchungen über Pelzfarmen durchführen
Entscheidung über Ende der Farmen bis mind. 2026 aufgeschoben

Die grausame Pelzindustrie

Pelze sind immer noch nicht aus den Auslagen der Modehäuser verschwunden, obwohl mit ihnen unglaublich großes Tierleid verbunden ist. Am fluffig wirkenden Fellbesatz an der Kapuze oder dem Kragen klebt im wahrsten Sinne des Wortes Blut. Und es ist so unnötig, hierfür Tiere leiden zu lassen – schließlich gibt es inzwischen ausreichend andere Möglichkeiten, sich warm zu halten.

Jährlich sterben über 100 Millionen Tiere in den Pelzfarmen

Insbesondere Füchse, Nerze und Marderhunde vegetieren auf den Pelzfarmen in engen Drahtkäfigen aus Gitterrosten und haben damit überhaupt keine Möglichkeit, sich artgerecht zu verhalten. Tiere, die sich in freier Wildbahn aus dem Weg gehen würden, müssen auf engstem Raum nebeneinander im Käfig leben. Nerze sind in Käfige eingepfercht, ohne jede Bademöglichkeit. Auch die Wasser liebenden Nutrias fristen ihr Dasein häufig in Verschlägen aus Beton. Füchse haben in den Drahtkäfigen keine Möglichkeit zum Graben und Wühlen und die springfreudigen Chinchillas sind in winzigen Käfigen zur Bewegungslosigkeit verurteilt.

Pelztierfarmen als Pandemie-Treiber

In 450 Nerzzuchtbetrieben in zehn Ländern der EU und des Europäischen Wirtschaftsraums ist das SARS-CoV-2-Virus bisher nachgewiesen worden. Dass Nerze und Marderhunde für dieses Virus sehr empfänglich sind, ist bekannt. Auch steht weiterhin die Theorie im Raum, dass Pelztierfarmen in China der Ursprung des SARS CoV-2 Virus Pandemie sein könnten. Die Bedingungen in einer Pelzfarm fördern sowohl die Infektion der gestressten, gesundheitlich geschwächten Tiere als auch die Ausbreitung von Krankheitserregern, deren rasche Vermehrung Mutationen begünstigt. Mit Virusvarianten aus Nerzfarmen haben sich nachweislich auch Menschen infiziert und das Virus wurde bei frei lebenden Nerzen im Umfeld von Pelzfarmen nachgewiesen. Als Folge wurden in den letzten beiden Jahren zahlreiche Farmen in der EU geschlossen, nationale Farmverbote erlassen und Millionen Tiere getötet. Die wirtschaftliche Krise der Pelzindustrie spitzt sich zu.

Das Sterben für den Pelz geht weiter

Immer noch sterben weltweit jedes Jahr Millionen Tiere für den Handel mit Pelzen. Ihre Felle werden zu Mänteln, Jacken oder Mützen verarbeitet. Für einen Pelzmantel sterben 30 bis 50 Waschbären oder 14 Luchse, 40 bis 60 Nerze, zwölf Wölfe, 110 Eichhörnchen oder 130 bis 200 Chinchillas.

Pelzfarmen sind in Deutschland erlaubt

In Deutschland existiert bislang kein konsequentes Verbot für den Betrieb von Pelzfarmen, sondern nur ein „grundsätzliches Verbot mit Erlaubnisvorbehalt für Farmen, die höhere Tierschutzstandards erfüllen.“ Dies bedeutet, dass es nach wie vor möglich ist, Pelzfarmen zu betreiben. Solange das der Fall ist, kann Deutschland sich nicht besonders glaubwürdig für ein Verbot auf EU-Ebene einsetzen. Hier sollte Deutschland vielmehr eine Vorreiterrolle einnehmen.

Lösung

Das Halten und Töten von Pelztieren für die Modeindustrie muss aufhören. Viele Verbraucher sind zwar bei diesem Thema inzwischen sensibilisiert, doch längt nicht alle. Solange die Modeindustrie in ihren Kollektionen auf Pelz zurückgreift, wird es auch weiterhin Käufer geben. Der europäische Tierschutzdachverband Eurogroup for Animals möchte den Pelzfarmen in der EU endgültig den Riegel vorschieben und hat zusammen mit seinen Mitgliedern, unter anderem dem Deutschen Tierschutzbund, die Europäische Bürgerinitiative Fur Free Europe gestartet. Ziel der offiziellen EU-Bürgerinitiative ist, innerhalb eines Jahres eine Million Unterschriften für ein pelzfreies Europa zu sammeln. Wird diese Mindestanzahl an Unterschriften erreicht, wird sich die EU-Kommission des Anliegens annehmen.

Pelzverbot Marderhund
Für ein pelzfreies Europa
Zeichen für ein besseres Leben

Die Europäische Bürgerinitiative #FurFreeEurope fordert von der EU:

  • ein EU-weites Pelzfarm-Verbot
  • ein EU-weites Handelsverbot von Produkten aus Pelztierzucht

Dank Eurer Hilfe haben wir EU-weit unglaubliche 1,7 Millionen Stimmen sammeln können!

Unsere Forderungen:

  • Unterstützung der Forderung nach einem Verbot der Pelztierzucht auf EU-Ebene. Neben der unglaublichen und mit nichts zu rechtfertigenden Tierqual würde dies auch die Ausbreitung von Krankheiten verhindern
  • Ein nationales Verbot von Pelztierfarmen. So kann Deutschland als Vorbild und konsequenter Streiter für ein EU-weites Verbot eintreten
  • Ein Verbot des Verkaufs von Pelz und Pelzprodukten

 

Was bisher geschah

Beim EU-Agrarministerrat spricht sich Bundesminister Cem Özdemir für ein Pelztierzuchtverbot auf EU-Ebene aus.

Der europäische Tierschutzdachverband Eurogroup for Animals startet gemeinsam mit seinen Mitgliedern, der Deutsche Tierschutzbund miteingeschlossen, die Europäische Bürgerinitiative „FurFreeEurope“. Die Initiative setzt sich für ein EU-weites Pelztierzuchtverbot und ein Handelsverbot von Pelzprodukten innerhalb der EU ein.

Die Europäische Bürgerinitiative „FurFreeEurope“ erreicht 1 Millionen Stimmen. Bei 1 Millionen gültigen Stimmen wird die Europäische Kommission in die Pflicht genommen, darauf zu reagieren und Maßnahmen zu ergreifen.

Die Bundesregierung hat beim Agrarministerrat zusammen mit Österreich und den Niederlanden ein Papier eingebracht, der sich für ein EU-weites Verbot der Pelztierzucht einsetzt.

Anstatt ein Verbot der Pelztierzucht und der Vermarktung von Pelz in der EU konsequent anzugehen, hat die EU-Kommission entschieden, zunächst weitere Untersuchungen über Pelzfarmen durchführen zu lassen – und damit eine Entscheidung über ein mögliches Ende der Farmen bis mindestens 2026 aufgeschoben. Bis März 2025 soll diese ein Gutachten vorlegen, das die Haltungssysteme und einhergehende Tierschutzprobleme bewertet. Unter Berücksichtigung der EFSA-Meinung will die Kommission dann eine Entscheidung treffen, ob sie ein Verbot der Pelztierzucht und Vermarktung von Pelz in der EU nach einem Übergangszeitraum für angemessen halte – oder Maßnahmen ergriffen werden können, um das Wohlergehen von Pelztieren zu gewährleisten. Die Verkündung der Entscheidung ist für März 2026 vorgesehen. Da dann bereits eine neue Kommission im Amt ist, ist fraglich, ob diese Zeitplanung überhaupt Beachtung finden wird. Umso bedauerlicher ist es, dass im Entwurf für ein neues Tierschutzgesetz kein konsequentes Verbot für eine Pelztierhaltung in Deutschland enthalten ist. 

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